Wettbewerb Kindergarten "Sommerwiese" in Coburg - Beiersdorf

Passivhaus zertifiziert

Kindertagesstätte und Bürgerhaus sind kompakt und solar ausgerichtet, um die heutigen energetischen Anforderungen ohne Mehraufwand zu erfüllen. Der Passivhaus-Standard wird auch aufgrund der Grösse und des damit verbundenen guten A/V-Verhältnisses einfach möglich. Im Gegensatz dazu ordnet sich das Gebäude für den Gemeinbedarf mit seiner solaren Ausrichtung den städtebaulichen Prioritäten unter.
Die Gebäude sollen nicht als Fremdkörper wirken, sondern sich in die heterogene Struktur und in der Materialgebung einfügen. Es wurde auf eine klare Formensprache und Massstäblichkeit Wert gelegt.

Energiekennwert Heizwärme:

15 kWh/(m²a)

Dorfplatz und Straßenraum
Platz und Straße, einheitlich mit Natursteinpflaster befestigt, verwachsen mit der Umgebung. Durch ein Pflaster als Fahrbahnbelag wird den Autofahrern auf subtile Weise verdeutlicht, dass sie einen verkehrstechnisch sensiblen Bereich durchfahren. Der Dorfplatz bildet das Herzstück der neuen Ortsmitte. Die Baukörper sind wie Kleeblätter angeordnet und formulieren so einen zentralen Bereich. Ein Baumdach aus geschnittenen Linden und ein markanter Steinbrunnen  setzen Akzente.

Städtebau und Nutzung der Gebäude
Die neue Ortsmitte wird durch zwei markante Gebäude geprägt. Hierbei handelt es sich zum einen um das giebelständige Gebäude für den Gemeindebedarf und zum anderen um das von der Strasse zurückstehende Bürgerhaus. Dominierend in der neuen Ortsmitte ist das grössere Bürgerhaus, welches den Dorfplatz Richtung Süden begrenzt.  Den westlichen Abschluss des neuen Dorfplatzes bildet das Gebäude für die weiteren Gemeinbedarfsflächen wie Bäckerei/ Cafe/Pub und evtl. Praxen im OG. Dem Bürgerhaus ist eine erhöhte Freiterrasse vorgelagert und dem Cafe/Restaurant ein schöner besonnter Freibereich bzw. ein obligater Biergarten.
Vom neuen Dorfplatz ist die KITA über die „Sommerwiese“ einsehbar und wird fussläufig durch sie erschlossen . Die Höhendifferenz kann entlang des Wasserlaufs mit schöner Sicht zum höher gelegenen Schloss Callenberg ohne Probleme überwunden werden.
Die kulturhistorischen Bezüge   Schloss mit Landschaftspark und Farm -  werden so intensiv erlebt und „fliessen“ sozusagen natürlich in die neue Mitte ein.

Erschliessung - Stellplätze  -  Anlieferung
Die Erschliessung ist von der Beiersdorfer Strasse im östlichen Wettbewerbsbereich vorgesehen, da die Höhenunterschiede in diesem Bereich am geringsten sind und die Parkplätze dort ohne Probleme angelegt und später auch problemlos erweitert werden können. Die Autos sollen vom „Dorfplatz“  als  „neue Mitte“ fern gehalten werden.
Buswartehäuser sind auf beiden Seiten an übersichtlicher und somit sicherer Stelle angeordnet.
Die Erreichbarkeit der Kindertagesstätte durch den Essenstransport, die Anlieferung und Rettungsfahrzeuge ist auf einem, natürlich im Gelände befindlichen, befestigten Weg möglich.
Der Bolzplatz ist bei Grossveranstaltungen mit Zelt über diesen Weg andienbar.

Umsetzung
Die Umsetzung der Planung in 2 oder 3 Bauabschnitte ist ohne Probleme auszuführen, denn die Erschliessung und Parkierung muss nicht geändert werden!
Das Feuerwehrhaus kann auch bis zum Start der Ortsmitte bestehen bleiben.

Form und Ausrichtung der Gebäude
Kindertagesstätte und Bürgerhaus sind kompakt und solar ausgerichtet, um die heutigen energetischen Anforderungen ohne Mehraufwand zu erfüllen. Der Passivhaus-Standard wird auch aufgrund der Grösse und des damit verbundenen guten A/V-Verhältnisses einfach möglich. Im Gegensatz dazu ordnet sich das Gebäude für den Gemeinbedarf mit seiner solaren Ausrichtung den städtebaulichen Prioritäten unter.
Die Gebäude sollen nicht als Fremdkörper wirken, sondern sich in die heterogene Struktur und in der Materialgebung einfügen. Es wurde auf eine klare Formensprache und Massstäblichkeit Wert gelegt.

Qualitätssicherung
wird durch uns als PH-erfahrenes Architekturbüro, Fachingenieure, Differenzdruckmessung, Thermografiekontrolle und die Zertifizierung durch das PHI in Darmstadt gewährleistet.
Eine Zertifizierung durch das Passivhaus-Institut (PHI) in Darmstadt sollte angestrebt werden. Eine weitreichernde Zertifizierung die den gesamten Lebenszyklus beinhaltet könnte durch die DGNB bestätigt werden.

Bolzplatz + Festwiese
Diese beiden flächenintensiven Nutzungen zu kombinieren erweist sich als sinnvoll.
Eine Rasentribüne mit Sitzstufen trennt den Außenbereich der Kita und den Bolzplatz. Der abgesenkte Sportplatz schmiegt sich ins Gelände, sodass die Geräuschkulisse von Sportlern, Kindern und Festbesuchern abgeschirmt wird und die Blickbeziehung zum Schloss  erhalten bleibt. Die Andienung erfolgt von der Beiersdorfer Straße über die Zufahrt der Innenerschließung.

Kinderspielplatz
Das Areal ist zwischen  Sommerwiese und Graben eingebettet. Die große Sandfläche auf Grabenniveau dient als Fallschutz- und Spielzone. Von dort führt eine breite Nordböschung nach oben.  Attraktionen, wie eine Röhrenrutsche mit Aufstiegsturm und ein spannender  Kletter-Parcours, bieten auch größeren Kindern einen interessanten Spielort.

Fuß- und Radwegverbindungen
Der Mühlweg im Nordwesten und der Tulpenweg im Südwesten werden im Bereich des landwirtschaftlichen Anwesens in Nordsüdrichtung verbunden und als Geh- und Radweg angeboten. Somit ist die neue Dorfmitte ringförmig durch die Beiersdofer Straße, den Dahlien-, Tulpen- und Mühlweg erschlossen.  Ein ausgebauter Fußweg im Süden führt zwischen Spiel- und Bolzplatz in den Innenbereich und dockt im Westen an den Geh-Radweg an, welcher auch entlang der Grünverbindung zum Schloss Callenberg geführt werden kann.

Daten

Energiekennwert Heizwärme:  15 kWh/(m2a)

Details

Baubeginn:  08.2011

Fertigstellung:  08.2012