Passivhaus "Honnen" in Markdorf-Leimbach, Bodenseekreis

Passivhaus zertifiziert
Mit vier Kindern sollte das Hauskonzept eines Neubaus gut durchdacht werden: Familie Honnen entschloss sich 2000 für ihr 295 Quadratmeter großes Passivhaus zu einer besonderen Lösung und ließ das Gebäude in zwei optisch gegensätzlichen Teilen errichten – einem Haupthaus mit Satteldach und einem Kinderhaus mit Flachdach. Ein besonderer Hingucker sind die riesigen Rundfenster im Dachgeschoss.

Bauherr:

Elisabeth + Karl Honnen

Standort:

Markdorf-Leimbach

Baujahr / Bauzeit

2000 / 6 Monate

Energiestandard:

Passivhaus

Wohnfläche

295 m2

Energiekennwert Heizwärme:

14.8 kWh/(m²a)

PV Anlagengröße:

6 kwp

In einem kleinen Neubaugebiet im Markdorfer Ortsteil Leimbach sicherte sich Familie Honnen eines der begehrten, von der Stadt Markdorf vergebenen Grundstücke: Ein Eckgrundstück mit östlicher Erschließung über eine Sackgasse und freiem Ausblick nach Südwest in die nahegelegenen Grünflächen. Nach einer schwierigen Planungsphase mit Durchspielen einiger Bauvarianten setzte das Architektenteam – nach einer positiv beschiedenen Bauvoranfrage mit einigen Befreiungen – im Jahr 2000 eine besondere Lösung mit "Haupthaus" und "Kinderhaus" um.
Ziel der sechsköpfigen Familie war es, das "Haupthaus" und das "Kinderhaus" über einen gemeinsamen Windfang zu erschließen, um in Zukunft die Möglichkeit zu haben, sich als Kleinfamilie in das "Haupthaus" zurückzuziehen und das “Kinderhaus” zu vermieten.
Dieser Wunsch ergab für das Gebäude zwei unterschiedliche Baukörper, zwei Ausrichtungen sowie ebenfalls zwei Bedachungsvarianten. Beide Häuser sind bewusst als Kontrast angelegt. Material- und Farbwahl sowie Rundfenster machen das Anwesen zu einem unverwechselbaren Objekt, das aus dem in einheitlichem Weiß gestrichenen Gebäudeumfeld insgesamt als etwas Besonderes heraus sticht.

Der Zugang erfolgt über den mit Glasvordach geschützten Vorbereich in den Windfang ebenfalls mit Glas überdacht, der als "thermischer Puffer und Verteiler" funktioniert. Von hier werden die beiden Einheiten erschlossen und miteinander verbunden. Die Familie erreicht das Haupthaus über eine gradläufige Treppe ohne Geländer (!), die von einer großflächigen Verglasung im Obergeschoss sowie einem Oberlicht im Dachgeschoss optimal belichtet wird. Dieser zweigeschossige, nicht unterkellerte Baukörper des Haupthauses mit einem 45-Grad-Dach hat einen weitläufigen Dachraum, der durch die gewünschten riesigen Rundfenster eine beeindruckende Raumwirkung erzielt.

Die vier Kindereinheiten im Kinderhaus - jeweils zwei Kinderzimmer im Erd- wie auch im Obergeschoss – sind über eine Spindeltreppe erreichbar. Dieser Gebäudeteil erhielt ebenfalls eine Küche sowie Bad und Toilette mit Waschmaschine. Jede Einheit könnte einzeln oder der gesamte Anbau als komplette Wohnung vermietet werden. Die Trennwände zwischen den Zimmern sind nichttragend und somit heraustrennbar, so dass beispielsweise im Erdgeschoss ein großer Wohn-Essbereich entstehen kann. Die Zimmer auf der Südseite haben einen abgehängten Stahlbalkon beziehungsweise eine Terrasse, um ins Grüne zu gelangen. Anstatt eines Kellers gibt es Abstellräume bei den beiden Garagen. 

Daten

Bauherr:  Elisabeth + Karl Honnen

Standort:  Markdorf-Leimbach

Baujahr:  2000

Bauzeit:  6 Monate

Energiestandard:  Passivhaus

Wohneinheiten:  2

Wohnflaeche:  295 m2

Nutzer:  6

Grundstueck:  667 m2

Umbauter Raum (Gebäude):  1127 m3

Besonderes:  Nach Baubeginn im Jahr 2000 stand das 295 Quadratmeter große Passivhaus der Familie Honnen innerhalb von sechs Monaten. Die Photovoltaikanlage bringt eine Spitzenleistung von 5,64 Kilowatt Peak. Die Sonnenkollektoren auf dem Dach fangen die Sonnenstrahlen ein und speisen die Energie in den Energiespeicher ein. Durch Einsatz des Erdwärmetauschers kann die Außenluft im Winter vorgewärmt und im Sommer abgekühlt werden. Mehr als 90 Prozent Wärmerückgewinnung ist mittels kontrollierter Be- und Entlüftung möglich. Für die Rest- beziehungsweise Nachheizung sorgt ein Pelletofen im Wohnraum. Zellulosedämmung von 35 Zentimetern Stärke in Wänden und Dach und 30 Zentimetern über der Bodenplatte hält die Wärme im Haus. Die Luftdichtheit lag bei der Drucktestmessung n50 bei einem Wert von 0,43. Summa sumarum verbraucht das Haus jährlich 14,8 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Damit das Energiekraftwerk im Haus perfekt funktioniert, regelt die EIB-Elektroinstallation alle Abläufe. Eine Regenwasserzisterne sorgt für Toilettenspülung und Gartenbewässerung.

Energiekennwert Heizwärme:  14.8 kWh/(m2a)

Drucktest:  0.43 h-1

PV Anlagengroesse:  6 kwp

Details

Baubeginn:  04.2000

Fertigstellung:  10.2000

BKI OBJEKTE E1 Niedrigenergie-Passivhäuser  / Ausgabe 01-2001  / Verlagsges. Müller

Nähere Informationen zum Passivhaus Honnen gibt es im Buch "BKI Objekte E1 Niedrigenergie-Passivhäuser" des Baukosteninformationszentrums der Deutschen Architektenkammer.

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Entree BV Striegel und BV Honnen  / Ausgabe 01-2004

am See

Die Passivhäuser Striegel und Honnen werden beide in der Zeitschrift "entree" vorgestellt.

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