Strom: was er im Jahre 2035 kostet!  (11.11.2012)

IEA-Chefökonom Fatih Birol malt ein düsteres Bild: Die Energie-Landkarte verschiebt sich!

Die Weltwirtschaft ist auf nichts so angewiesen wie auf Energie: Und die Flüsse von Öl, Gas und anderen Trägern ändern sich dramatisch. Die Vereinigten Staaten werden energetisch autark und zwischen dem Nahen und Fernen Osten öffnet eine "neue Seidenstraße". Klimaschutz spielt dann keine Rolle mehr - Wasser auf die Mühlen der Atomkraftbefürworter.

Die internationale Energie-Landkarte wird sich in den nächsten 20 Jahren dramatisch verändern - und möglicherweise auch politische Auswirkungen nach sich ziehen. Die USA werden schon in fünf Jahren der größte Öl- und Gasproduzent der Erde und von Importen praktisch unabhängig sein. Das sagt die Internationale Energie-Agentur in ihrem Welt-Energie-Ausblick 2012 voraus, der in London vorgestellt wurde. "Die Grundpfeiler des weltweiten Energie-Systems werden verschoben", sagte IEA-Chefökonom Fatih Birol.

Die Verbraucher vor allem in Europa und Japan müssten sich in Zukunft auf höhere Strompreise als in anderen Regionen der Welt einstellen. Im Jahr 2035 werde der Strompreis pro Kilowattstunde bei 24 US-Cent in Japan und bei 19 US-Cent (vor Steuern) in Europa liegen, prognostiziert die Agentur. In China werde der Verbraucher nur sieben Cent zahlen, in den USA etwa 14 Cent. Gründe seien der Verzicht auf billige Kernenergie und ein höherer Anteil teurer erneuerbarer Energien.

Öl- und Gas aus Nahost werde künftig zu 90 Prozent nach Asien fließen, sagte IEA-Chefökonom Birol - "eine neue Seidenstraße". Die weltweite Nachfrage nach Energie werde von 12 Milliarden Tonnen Öläquivalent bis zum Jahr 2035 auf fast 17 Milliarden Tonnen steigen - vor allem wegen der unersättlichen Nachfrage aus China und Indien. 45 Prozent der Produktionssteigerung werde allein aus dem Irak kommen, vor knapp zehn Jahren noch Kriegsgebiet. "
  
Der Klimaschutz rücke in der Energiepolitik vorübergehend in den Hintergrund. Die Welt müsse massiv auf das Ausschöpfen von Effizienz-Potenzialen bei der Energienutzung setzen, wenn sich die Erde nicht um mehr als zwei Grad erwärmen soll, sagte Birol. "Es gibt eine wachsende Überzeugung in mehreren Ländern, jetzt auf den Effizienz-Knopf zu drücken", sagte er. Es bleibe nur noch ein Zeitfenster von fünf Jahren. Die Effizienzreserven etwa im Autoverkehr, beim Transport und in der Baubranche seien enorm. "Das ist der Kardinalfehler in der Energiepolitik in vielen Ländern", sagte Birol. "Zwei Drittel des Effizienzpotenzials, das wir haben, nutzen wir nicht."

Klar ist, dass unsere Bauherrn von Plus-Energiehäusern darüber nur lächeln können, denn Steigerungen bei den Stromkosten lässt die kalt!

Unsere neuesten Bauvorhaben mit PV-Anlagen für eine (fast-) Autarkie:

Plusenergiehaus Wiegers als Aufdach, Plusenergiehaus Siebenhaller als Aufdach, Plusenergiehaus Kraus als komplettes Indach ebenso wie bei unserer neueste Baustelle im Süden Markdorf - beim Plusenergiehaus Kowalski-Halbauer usw. siehe unsere Homepage.

Top-Aktuell: unser "Plus-Energieprojekt Licht + Luft" in Tübingen!

Hier noch ein interessanter Film auf YouTube über die Stromversorgung im Jahre 2020.