EEG-Umlage im Jahr 2010 zu hoch - alle Nutzer zahlen zu viel! Abzocke durch die Strommafia  (23.08.2011)

Die deutschen Privathaushalte zahlen in diesem Jahr 1,3 Milliarden Euro zu viel für ihren Strom. Grund hierfür ist eine zu hohe EEG-Umlage, wie das Verbraucherportal Verivox erklärte. Die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien, deren Höhe sich unter anderem nach dem Zubau mit Solaranlagen bemisst, war zum Jahreswechsel von 2,047 Cent auf 3,530 Cent angestiegen.

Weil aber 2010 weit weniger Photovoltaik-Anlagen entstanden als zunächst angenommen, fiel die Umlage um rund 0,8 Cent je Kilowattstunde zu hoch aus, die das Verbraucherportal mitteilte. Eigentlich hätte die EEG-Umlage demnach nur auf 2,7 Cent steigen dürfen. Auf die 40 Millionen Haushalte in Deutschland hochgerechnet ergebe das 1,3 Milliarden Euro Mehreinnahmen für die Stromkonzerne.

Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh haben sich die jährlichen Stromkosten damit um 69 Euro auf durchschnittlich 992 Euro pro Jahr erhöht. Wäre die EEG-Umlage nur auf 2,7 Cent pro Kilowattstunde angestiegen, hätte sich der durchschnittliche Kilowattstundenpreis lediglich um 3,4 Prozent auf 23,86 Cent erhöht. Der Musterhaushalt hätte somit nur rund 31 Euro pro Jahr mehr bezahlen müssen.

"Ob es sich bei der Fehlprognose um Absicht oder einen Rechenfehler handelt, kann derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden. In beiden Fällen ist das Resultat eine unnötige Milliardenbelastung privater Haushalte zugunsten der Energiewirtschaft“, so Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox.

Zwar sei vorgesehen, den Verbrauchern das zu viel gezahlte Geld bei der EEG-Umlage für 2012 anzurechnen, sagte eine Verivox-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Zunächst aber gewährten diese der Energiewirtschaft ungefragt "einen zinslosen Kredit".